Mein Leben ohne Kindheit
Beschreibung
Autor: Chau Kim Heng
In Kambodscha stehen die führenden Männer der Roten Khmer vor einem Tribunal. Pol Pot und seine Gefolgsleute haben während ihrer Herrschaft von 1975 bis 1979 das Land am Mekong in Angst und schrecken versetzt und zwei Millionen Kambodschaner ermordet. Chau Kim Heng hat die Zeit als Kind und Jugendlicher er- und überlebt .
Seine Autobiographie vermittelt einen nachhaltigen Eindruck von den Greueltaten des ehemaligen diktatorischen Regimes und bringt gleichzeitig eines der zehn ärmsten Länder der Welt näher.
Kambodscha: Mit der Machtübernahme der Roten Khmer 1975 begann eine Zeit unvorstellbaren Grauens. Während der fast vierjährigen Schreckensherrschaft fanden Millionen Kambodschaner den Tod. Man schätzt, dass dies einem Viertel der Bevölkerung das Leben gekostet hat. Ziel der Roten Khmer war, das Land zu einem kommunistischen Bauernstaat und vom Ausland unabhängig zu machen. Dieser Prozess umfasste die Vertreibung der Bevölkerung aus den Städten aufs Land. Familien wurden in getrennte Arbeitsbrigaden aufgeteilt, Kinder von ihren Eltern getrennt, Zwangsehen eingeführt, Religionen verboten, Pagoden, Krankenhäuser und Schulen zerstört. Eigentum und Geld wurden abgeschafft. Intellektuelle, darunter Schüler und Studenten, fast jeder der irgendwie intelligent aussah, wurde ermordet.
Chau Kim Heng ist offiziell geboren am 5. November 1966 in Phum Thmey, einem Dorf in der Provinz Svay Rieng, Kambodscha. Nachdem seine Eltern während der Schreckensherrschaft der Roten Khmer umgekommen waren, musste er als ältester Sohn für seine überlebenden Geschwister die Verantwortung und Erziehung übernehmen. Es blieb ihm keine Zeit, Kind zu sein. Nach dem Ende des Krieges gelang es ihm Dank vielfältiger Unterstützung einen Schulabschluss zu machen und ein Stipendium für ein Studium der Physik in der DDR in Berlin zu erhalten. Kim Heng lebt heute mit seiner Frau Avy und seinen zwei Söhnen Kolvoan und Daravuth in Phnom Penh. Neben seiner Arbeit als Direktor der NGO Cambodian Education and Waste Organisation (COMPED) engagiert er sich in Projekten der Thüringisch-Kambodschanischen Gesellschaft e.V. sowie bei Friedensdorf International.